Erfolg mal vier

IMG_3963Meine Erfolge sind jeden Tag in  jeder Stunde, in der ich ein Lernkind begleiten darf. Ein großer Erfolg für mich persönlich dieses Jahr war sicherlich die Eröffnung meines Lernzentrums, auf das ich sehr stolz bin. An meinen Erfolgen habt Ihr einen großen Anteil, grundlegend die Ausbildung – mit einem fundierter Basis, euer professionelles Marketing, die Publikationen Flyern, … die ihr mir zur Verfügung stellt – damit wird mir viel abgenommen. Durch Legastheniezeitung, Blog, … bleibt man immer uptodate und am Ball – Danke dafür!!! Meine Erfolgsstorys auf 500 Wörter zu kürzen wäre schade, weil ich euch mit diesen Zeilen ja auch euren Erfolg mitteile – immerhin bin ich nur ein Multiplikator.  Deshalb habe ich mir gedacht, dass ich mehrere Erfolgstorys schreibe …

Erfolgsstory 1 – „Ich schaffe es auch alleine“

Erfolge darf ich mit jedem Kind feiern. So sagte ein Mädchen der 4. Klasse Volksschule zu mir bei Abschluss ihres Trainings nach 1 Jahr – „Ich weiß zwar nicht genau, wie du das mit mir gemacht hast, aber jetzt fühle ich mich in der Schule gut. Jetzt möchte ich versuchen, ob ich das auch alleine schaffe, darf ich dich aber immer anrufen und wieder kommen, wenn ich dich brauche“ „Natürlich darfst du jederzeit wieder kommen, ich bin sicher du schaffst das, das Training hab ich ja gar nicht alleine gemacht, sondern du hast meine Tipps umgesetzt und fleißig mitgemacht, ich bin mir sicher du kannst es auch alleine“, gab ich ihr zur Antwort. Sie wird im Herbst ins Gymnasium gehen. Ihre Legasthenie hat sie voll und ganz angenommen, sie ist gestärkt und selbstbewusst und mit ihrem neuen „Werkzeugkoffer“ kann sie Gelerntes mit ihren Talenten auf ihre Art und Weise super verarbeiten.

Erfolgsstory 2 – „Wenn Aufklärung fehlt und der sonderpädagogische Förderbedarf die Lösung wäre“

Jedes Kind ist wie es ist und so auch dieser Junge. Im Jänner 2014 wurde er zu mir von der Schulpsychologie verwiesen – ein eventueller sonderpädagogische Förderbedarf wurde in Betracht gezogen. Die Zeit war die ersten Monate zu knapp um ihm einen vollen „Werkzeugkoffer“ für seinen Umgang mit Legasthenie zu geben und trotz Leistungssteigerung in Deutsch hatte er im Ganzjahreszeugnis ein Nicht Genügend. Wir erarbeiteten einen Lernplan für die Ferien, setzten Ziele und arbeiteten einige Stunden in den Ferien gemeinsam. Die Eltern organisierten zusätzliche eine Deutsch – Nachhilfe. Ich glaubte an ihn und das teile ich ihm immer wieder mit. Motiviert und konsequent arbeitete er an sich und seinem Umgang mit der Legasthenie … und er schaffte den Aufstieg in die nächste Schulstufe. Dieses Jahr ist er guter Dinge – über den sonderpädagogischen Förderbedarf wurde nie wieder gesprochen, Frühwarnungen und Nicht Genügend blieben dieses Schuljahr aus. Er ist noch im Training – 14tägig und ich bin immer noch die stolzeste „Wegbegleiterin“ dieses Buben. Mittlerweile habe ich mit diesem Fall im letzten Jahr „4 SPF-Empfehlungen“ abgewandt, gemeinsam mit Eltern und Schulen andere Lösungswege gesucht: Erfolgreich – kein SPF wurde beantragt und für jedes Kind eine individuelle Lösung gefunden.

Erfolgsstory 3 – „Jedes Kind braucht ein Netz, das es auffängt“

Bei jedem Kind versuche ich ein Netz(werk) zwischen Eltern, Lehrern und mir zu spannen, damit das Kind bestmöglich von jeder Seite aufgefangen werden kann. Nur wenn ich ins Gespräch mit den Lehrern und Eltern gehe, kann ich erfolgreich und authentisch sein. Viele Lehrer sind mit legasthenen Kindern völlig überfordert – Aufklärung und individuelle Lösungen für die Schüler bringen hier Entspannung. So hat eine Lehrerin den Tipp von mir beherzigt und ausprobiert, ob dasselbe Diktat, das sie in der Klasse gegeben hat, in der Kleingruppe mit mehr Zeit besser geschrieben wird. Das Ergebnis – 35 Fehler im Klassenverband, dasselbe Diktat am nächsten Tag in der Kleingruppe mit 6 Fehlern. Auch im Umgang mit den rechtlichen Möglichkeiten brauchen Lehrer Aufklärung und Hilfe. Wenn im Netzwerk gearbeitet wird und das Kind darüber informiert wird, welche Rollen jeder im Netzwerk hat, kann man dem Kind ein selbstverantwortliches Lernen übertragen, das ewige Jammern hört damit sofort auf. Highlight bzgl. Netzwerk war sicherlich der Anruf einer Lehrerin, die sich herzlichst bei mir bedankte, dass ich ihr die Augen für legasthene Kinder geöffnet habe und durch meine Einzelarbeit die Schüler positiv für den Schulalltag unterstütze.

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Erfolgsstory 4 – „Spün ma zsamm – Gemeinsam spielen für den guten Zweck“

Es ist traurig aber wahr, dass in Österreich die Diagnostik einer LRS/Legasthenie durch einen Psychologen bezahlt wird, allerdings Eltern zumindest in Tirol keinerlei öffentliche Unterstützung für die individuelle Förderung bekommen. Noch trauriger ist es, dass es einen Förderbedarf gab. Auf meinem Jahreszeugnis vom Schuljahr 1984/85 der 3. Klasse Volksschule steht – Unverbindliche Übungen: Legasthenietraining … Auf die Frage warum es diese Förderung nicht mehr gibt, wurde mir keine zufriedenstellende Antwort gegeben. Das bewegte mich dazu gemeinnützige lokale Clubs zu kontaktieren und für die Unterstützung legasthener Kinder zu animieren. Nach 1 ½ Jahren intensiver Aufklärungsarbeit konnte ich einen Verein, der lokale Hilfe für Hilfsbedürftige anbietet dafür gewinnen, einkommensschwache Familien, vor allem Alleinerziehende bei der Finanzierung einer individuellen Förderung zu unterstützen. Mit Erfolg – Eltern können mittlerweile einen Antrag bzgl. finanzieller Hilfe stellen.

Ich kann als Unternehmerin keine Stunden verschenken, oder den Preis je nach Einkommen der Eltern staffeln, aber ich kann den Verein unterstützen, der relativ unbürokratisch und fair hilft. Dieses Jahr lag es nahe, diesen Verein zu unterstützen. Dazu organisierte ich ein Benefiz-Spielefest – Die Firmen Piatnik und Ravensburger stiegen als Spielepartner ein, die Gemeinde sponserte Werbung und Räumlichkeiten, … das Fest war ein toller Erfolg. Über 300 Gäste eine tolle Kindertombola mit über 170 Sachpreisen und am Ende € 2.600,– Spende für den Verein der damit u.a. Kinder mit Legasthenie unterstützt.

IMG_3965Erfolge sind immer die Früchte von Zielen, deshalb habe ich mir auch für die nächste Zeit so einiges vorgenommen … 😉

Ich bin noch nicht lange Teil der EÖDL-Familie, allerdings hat mir vor allem das Engagement und den Spirit von Euch die Motivation dazu gegeben als Unternehmerin auch in diesem Bereich Vollgas zu geben.

Vor allem vom Kampfgeist von Dr. Astrid Kopp-Duller, dem erfrischenden Enthusiasmus von Mario Engel und der unermüdlich chattenden, twitternden, fleißigen Stefanie Koujou bin ich angesteckt worden, auch die Ärmel hochzukrempeln im Dienste legasthener und dyskalkuler Menschen Gutes zu tun.

Claudia-Maria MonitzerClaudia-Maria Monitzer 
Reith bei Kitzbühel, Tirol
www.rundumslernen.at
www.mentalimpuls.at